gewerkschaftliche Bildungsarbeit

gewerkschaftliche Bildungsarbeit,

 

die von Gewerkschaften getragenen, weitgehend institutionalisierten Bemühungen, Arbeitnehmern Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die inhaltlich sowohl (sozial-)politische als auch kulturelle Bereiche umfassen. Große Bedeutung hat die Schulung von Betriebs- und Personalräten im Arbeits- und Sozialrecht sowie die Qualifizierung und Weiterbildung von haupt- und ehrenamtlichen Gewerkschaftsfunktionären und -beschäftigten. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verfügt über sieben Bundesschulen und sechs Jugendbildungsstätten, die v. a. für Seminare genutzt werden, die Akademie der Arbeit, Frankfurt am Main, und die Sozialakademie Dortmund für spezielle Studiengänge für Gewerkschaftsmitglieder; daneben bestehen örtliche und regionale Einrichtungen in Trägerschaft der DGB-Landesverbände. Wissenschaftliche Einrichtungen sind die Hans-Böckler-Stiftung und das der Stiftung seit 1995 eingegliederte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes GmbH (WSI). An kulturellen Aktivitäten sind u. a. die Ruhrfestspiele und die Büchergilde Gutenberg zu nennen. Das Berufsfortbildungswerk (Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH) ist insbesondere in der beruflichen Bildung tätig und ermöglicht den Abschluss verschiedener Berufsausbildungen. Zusammen mit dem Deutschen Volkshochschul-Verband e. V. betreibt der DGB die Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben - Arbeitskreis für die Bundesrepublik Deutschland e. V. Der DGB ist an der 1990 gegründeten Europäischen Gewerkschaftsakademie beteiligt, die v. a. Grundlagenqualifikation für Funktionäre europäischer Gewerkschaften und aktuelle Qualifikationen für Betriebsräte im Zuge der Etablierung europäischer Betriebsräte vermittelt.